SCHULTERIMPINGEMENT

Schulter Impingement kurz erklärt

Viele kenne es, doch kaum jemand versteht es wirklich.

Hier findest du die wichtigsten Fakten auf einen Blick. Klar, verständlich und auf dem neuesten Stand der Wissenschaft.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Schulter Impingement

Die Schulter ist ein echtes Multitalent und besteht aus vier Gelenken, die gemeinsam für Beweglichkeit und Stabilität sorgen:

  1. Glenohumeralgelenk
    👉 Verbindung von Oberarm und Schulterblatt.

    Die sogenannte Rotatorenmanschette hält den Schulterkopf stabil in der Pfanne – sie besteht aus kleinen, aber wichtigen Muskeln.

  2. AC-Gelenk (Acromioclaviculargelenk)

    👉 Verbindung zwischen Schulterdach (Acromion) und Schlüsselbein (Clavicula).

  3. SC-Gelenk (Sternoclaviculargelenk)

    👉 Verbindung zwischen Brustbein (Sternum) und Schlüsselbein.

  4. Scapulathorakales Gelenk

    👉 „Gelenk“ zwischen Schulterblatt (Scapula) und Brustkorb (Thorax) – wird rein muskulär stabilisiert, vor allem durch die Rückenmuskulatur.


Fazit:
Die Schulter ist komplex – und genau deshalb braucht sie gezielte Stabilität durch Bewegung und Training.

Beim Impingement-Syndrom der Schulter entstehen Schmerzen, wenn Strukturen im sogenannten subakromialen Raum gereizt oder eingeengt werden. Dieser Raum liegt zwischen dem Schulterdach (Acromion) und dem Oberarmkopf.

📏 Der Platz dort ist begrenzt – im Schnitt:

  • Männer: ca. 10 mm

  • Frauen: ca. 9,5 mm

👥 Trotz der Enge befinden sich hier mehrere empfindliche Strukturen:

  • Rotatorenmanschette (stabilisierende Muskeln)

  • Schleimbeutel (Bursa)

  • Bizepssehne

  • Labrum (knorpelige Gelenklippe)

Kommt es zu Reizungen oder Entzündungen, wird jede Bewegung zur Belastung. Vor allem Überkopfbewegungen oder das seitliche Anheben des Arms.

Früher nahm man an, dass Schulterschmerzen durch eine „Einklemmung“ im subakromialen Raum entstehen. Doch neue Studien zeigen:

Die Größe des Raums unterscheidet sich bei Menschen mit und ohne Schmerzen kaum. Auch eine operative Erweiterung bringt meist keine langfristige Besserung.²

🤔 Was ist mit dem „Painful Arc“?

Das klassische Impingement-Symptom ist ein Schmerz beim Anheben des Arms zwischen 60 und 120°.

Die Annahme: Die Sehnen werden hier eingeklemmt.

Die Realität: Bereits ab 70° gleiten die Sehnen unter das Schulterdach hinweg eine Einklemmung ist dann gar nicht mehr möglich.³⁴

📉 Mehr Druck bei hängendem Arm

Studien zeigen: Die größte Kompression der Rotatorenmanschette passiert in Ruhe. Also mit hängendem Arm.

In dieser Position ist sogar die Durchblutung eingeschränkt.⁵

→ Das widerspricht der Annahme, dass vor allem aktive Bewegungen das Problem sind.

💡 Fazit: Kein echtes Krankheitsbild

Der Begriff Impingement wird in der Medizin nur bei der Schulter verwendet – obwohl biomechanisch ähnliche Vorgänge an Knie, Ellenbogen oder Fingern auftreten. Dort sprechen wir aber nicht von einem „Impingement-Syndrom“.

Schmerz entsteht nicht automatisch durch mechanische Reibung, sondern durch eine Kombination aus Belastung, Gewebequalität, Trainingszustand und individuellen Faktoren.

🔎 Übrigens: Menschen mit größerem subakromialem Raum haben laut Studien oft kräftigere Rotatorenmanschetten.⁶

→ Nicht der Raum bestimmt die Muskelgesundheit, sondern umgekehrt.

Der Begriff „Impingement“ ist weit verbreitet – aber wenig hilfreich. Er erklärt nicht, warum Schmerzen entstehen. Studien zeigen: Die Größe des Raums unter dem Schulterdach (subakromialer Raum) ist bei Menschen mit und ohne Schmerzen gleich. Auch Operationen zur „Raumerweiterung“ bringen oft keine nachhaltige Besserung.

Deshalb sprechen wir lieber von „subakromialem Schmerz“ – also Beschwerden, die von Strukturen in diesem Bereich ausgehen können.

💪 1. Die Rotatorenmanschette

Sie besteht aus vier Muskeln, die den Oberarm stabilisieren. Werden diese Sehnen überlastet oder schlecht durchblutet, kann es zu einer Tendinopathie kommen – einer schmerzhaften Reizung ohne Entzündung.

Ein Riss der Rotatorenmanschette ist vor allem ab dem 50. Lebensjahr häufig – oft völlig symptomfrei.

👉 Viele Menschen haben Risse, ohne es zu wissen – und ohne Schmerzen.

Wichtig: Ein Riss ist kein automatischer OP-Grund. In vielen Fällen lässt sich die Funktion mit gezieltem Training vollständig wiederherstellen.

💧 2. Der Schleimbeutel

Der größte Schleimbeutel der Schulter liegt zwischen der Rotatorenmanschette und dem Deltamuskel.

Bei Überlastung oder durch plötzliche Bewegungen kann er sich entzünden.

Oft wird eine Schleimbeutelentzündung mit Kortisonspritzen behandelt – doch diese helfen selten langfristig und können die Sehnen schädigen.

👉 Besser: Schonung + gezielte Bewegung

🪨 3. Kalkablagerungen

Kalk in der Schulter ist häufig – aber nicht immer schmerzhaft.

Kleinere Ablagerungen bleiben oft symptomlos, während größere bei bestimmten Bewegungen Probleme verursachen können.

🧩 4. Das Labrum

Das Labrum ist ein Knorpelring, der die Schulterpfanne vertieft und die Stabilität erhöht.

Eine sogenannte SLAP-Läsion ist ein Riss am oberen Pfannenrand. Sie kommt vor allem bei Männern ab 30 vor – bleibt aber in 70 % der Fälle beschwerdefrei.

💪 5. Die Bizepssehne

Verläuft direkt durch das Schultergelenk und ist mit dem Labrum verbunden. Eine Reizung ist oft begleitend bei anderen Schulterschäden vorhanden, aber schwer isoliert zu diagnostizieren.

🟢 Fazit

Viele Befunde (z. B. Risse, Kalk, Entzündungen) sehen „dramatisch“ aus – sind aber oft nicht die Schmerzursache.

Entscheidend ist die funktionelle Einschränkung, nicht das MRT-Bild.

➡️ Bei MY PULSE setzen wir auf eine aktive Therapie: verständlich, evidenzbasiert und individuell auf dich abgestimmt.

Denn starke Schultern brauchen Bewegung statt Schonung.

❌ „Meine Haltung ist schuld an den Schmerzen.“

Viele glauben, dass eine „schlechte Haltung“ (z. B. nach vorne geneigte Schultern) automatisch zu Schulterschmerzen führt.

📚 Fakt ist: Eine solche Haltung kann die Beweglichkeit einschränken – führt aber nicht automatisch zu Schmerzen. Studien finden keinen klaren Zusammenhang.

❌ „Mein Schulterblatt bewegt sich nicht „symmetrisch“ – das ist bestimmt die Ursache!“

Auch das ist ein weitverbreiteter Irrglaube. In der Theorie soll sich das Schulterblatt im Verhältnis 2:1 zum Arm mitbewegen – aber:

  • Männer, Frauen und Kinder zeigen unterschiedliche Bewegungsmuster

  • Rechte und linke Seite weichen oft voneinander ab

  • Sportart, Bewegungsgeschwindigkeit oder Kraftaufwand beeinflussen das Verhältnis

  • Auch Menschen ohne Beschwerden zeigen diese Unterschiede

👉 Fazit: Schulterblattbewegungen sind individuell – Abweichungen sind normal und nicht automatisch pathologisch. Nur bei offensichtlichen Einschränkungen (z. B. Lähmungen) ist die Bewegung wirklich auffällig.

Wichtig zu wissen: Studien zeigen, dass wir Schulterblattbewegungen weder zuverlässig messen noch gezielt verändern können – auch nicht durch Übungen oder Therapien.

➡️ Deshalb gilt bei MY PULSE: Wir behandeln funktionell, nicht optisch. Entscheidend ist, was du kannst – nicht, wie es aussieht. 💪

Viele Patienten erhalten die Empfehlung zur OP, oft zu früh. Doch:

👉 In den meisten Fällen ist eine Operation nicht notwendig.


❗ Warum?

  • Der subakromiale Raum (zwischen Schulterdach & -kopf) wird häufig als Ursache genannt.

  • Studien zeigen jedoch: Seine Größe hängt nicht mit Schmerzen oder Funktionseinschränkungen zusammen.

  •  Ein gezieltes Training der Rotatorenmanschette kann den Raum sogar funktionell erweitern.

  • Die oft empfohlene Dekompressions-OP ist laut Studien nicht wirksamer als eine Scheinoperation.

    👉 Der vermeintliche Erfolg liegt meist am natürlichen Verlauf, oder an der Reha danach.

🔬 Und was ist mit dem Schulterdach-Winkel?

  • Ein „Haken“ im Schulterdach (Typ II oder III) wird oft operiert.

  • Aber: Der Winkel steht nicht in Zusammenhang mit Verletzungen der Rotatorenmanschette.

 

🤔 Wann könnte eine OP sinnvoll sein?

  • Bestätigtem Sehnenriss, >1,5 cm groß, mind. 2 Sehnen betroffen

  • Keine Besserung trotz Reha nach >3 Monaten

  • Starken nächtlichen Schmerzen

  • Plötzlicher Funktionsverlust (z. B. nach Unfall)

  • Guter allgemeiner Gesundheitszustand (niedriges Risiko, hohe Belastung im Beruf oder Sport)

 

🎯 Wichtiger als jede OP:

Der Gesundheitszustand, das Aktivitätslevel, Stress, Selbstwirksamkeit & soziales Umfeld haben oft mehr Einfluss auf Schmerzen und Einschränkungen als ein Befund im MRT.

➡️ Fazit: Training, Aufklärung und gezielte Reha sind bei Schulterschmerzen in den meisten Fällen die bessere Wahl. Nur in wenigen Ausnahmen ist ein chirurgischer Eingriff wirklich notwendig.

🩺 1. Gründlicher Start

Zum Auftakt jeder Therapie führen wir:

  • ein ausführliches Anamnesegespräch,

  • eine physiotherapeutische Untersuchung

    → Ziel: mögliche „Red Flags“ ausschließen und den aktuellen Reha-Stand genau erfassen.


🧭 2. Individuelle Planung

Gemeinsam mit Ihnen erstellen wir ein maßgeschneidertes Anforderungsprofil, basierend auf Ihren Alltagsbelastungen.

👉 Daraus ergibt sich ein klarer IST-Zustand und ein realistischer Soll-Zustand für Ihre Therapie.

Der Verlauf wird kontinuierlich begleitet und angepasst.


⏱️ 3. Erweiterte Therapiezeit (optional)

Für noch mehr Effektivität bieten wir eine verlängerte Therapiezeit an.

🧠 Mehr Zeit bedeutet:

  • intensivere Betreuung

  • nachhaltigere Ergebnisse

  • besseres Ausschöpfen des Therapiepotenzials


🏃 4. Fokus auf Aktivität

Unsere Therapie ist aktiv, nicht passiv.

🎯 Ziel:

  • Beweglichkeit verbessern

  • Belastbarkeit aufbauen

  • Schmerzen reduzieren

  • Ängste und Unsicherheiten abbauen


🔍 5. Ganzheitliche Betrachtung

Wir analysieren lokale & allgemeine Faktoren, die Ihre Regeneration beeinflussen:

z. B. Beweglichkeit der Brustwirbelsäule, Ernährung, Schlaf, Entzündungsneigung etc.

👐 Passive Maßnahmen wie Massage oder manuelle Therapie setzen wir gezielt als Ergänzung ein – nicht als Hauptbehandlung.

🔎 Fazit
🌀 Rotatorenmanschette – Schlüsselstruktur der Schulter

Typische Probleme:

  • Reizung

  • Tendinopathie

  • Sehnenriss


Therapie-Fokus: Kräftigung der Rotatorenmanschette!

→ Das verbessert Durchblutung, Belastbarkeit & Beweglichkeit – und reduziert Schmerzen & Ängste.

Oft wird nur auf Außenrotation trainiert, aber die Hauptaufgabe ist die Zentrierung des Oberarmkopfs. Daher wichtig:

✅ Frontheben

✅ Seitheben

✅ Rudern

✅ Bankdrücken & Co.

→ Progressiv steigern: Bewegungsumfang, Belastung & Tempo.

 

💧 Schleimbeutel

Bei Schleimbeutelentzündung gilt zunächst:

Ruhephase: Kein Liegen auf der betroffenen Seite & Überkopfbewegungen vermeiden.


Danach:

🏗️ Langsamer Belastungsaufbau

→ Schleimbeutel passen sich an, genau wie Hautschwielen bei Handarbeit.


📊 Studien zeigen: Dickere Schleimbeutel durch Belastung (z. B. bei Schwimmern), aber ohne Schmerzen. Entscheidend ist das Maß – zu viel auf einmal reizt das Gewebe.


Ziel nach der Akutphase:

  • Belastbarkeit systematisch aufbauen

  • Schultergürtel & BWS-Beweglichkeit prüfen

  • ggf. gezieltes Krafttraining zur Stabilisation


👉
Warte nicht ab – starte jetzt aktiv durch!

Letzte Beiträge