ARTHROSE

3300 Worte | 28 Minuten Lesezeit


Lieber Kunde, Patient und/oder (Fach)Arzt,

Mit dieser Seite möchten wir ihnen einen Einblick in das Thema Arthrose gewähren, auf dessen Problematik verweisen, unser entsprechendes Vorgehen schildern und unsere Behandlungsmethode erläutern. Hierfür beziehen wir uns ausschließlich auf wissenschaftliche Studien und unsere jahrelange Erfahrung in der Praxis. Wir möchten Ihnen die Möglichkeit geben, sich bereits im Vorhinein besser über die Thematik informieren und offene Fragen oder mögliche Unsicherheiten klären zu können, um so zu verstehen, was eigentlich hinter dieser Diagnose steckt.

Arthrose beschreibt einen Änderungsprozess des Knorpels in den Gelenken unseres Körpers. Dabei beeinflusst die Arthrose den Knorpel, den Knochen, die Bänder und die Muskulatur. Sie gehört zum normalen Alterungsprozess dazu und beschreibt den Vorgang des Abbaus von Knorpel. Arthrose gehört dabei zu einer sehr verbreiteten Erkrankung. Mehr als eine halbe Milliarde Menschen haben sie1 und ist dabei eine der hauptverantwortlichen Erkrankungen für Einschränkungen im Alter. Am häufigsten und tritt sie in den Knie-, Hüft-, Hand-, und Wirbelgelenke auf.2

Auf dieser Seite erfahren Sie, wie Sie bei Arthrose Symptome lindern und den Alltag wieder normal bewältigen können. Läuft es bei jedem zwangsläufig auf einen Gelenkersatz hinaus oder gibt es auch andere Lösungen? Die Antworten dazu und mehr erfahren sie hier.

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Mehr Informationen

WIE ENTSTEHT DIE PROBLEMATIK?

Die Ursache der Arthrose ist komplex. Diverse mechanische-, entzündliche und stoffwechseltechnische Faktoren liegen ihr zugrunde, die zu strukturellen Gelenksveränderungen führen. 3 Wichtig zu verstehen ist, dass Arthrose keine „Abnutzungs-Erkrankung“ ist. Es entsteht, ausgelöst durch unterschiedliche Faktoren, ein Ungleichgewicht zwischen Aufbau und Abbau des Gelenkgewebes.

Um diesen Prozess vereinfacht zu beschreiben, kann man die Entstehung von Arthrose mit einem Schwamm vergleichen. Genau wie ein nasser Schwamm besteht unser Gelenkknorpel zum größten Teil auch aus Wasser. Dieser nasse Schwamm hilft, Kräfte zu absorbieren und abzufedern. Gleichzeitig schmiert er auch die Gelenkflächen. Damit unser Knorpel gesund bleibt, muss ihm ständig Wasser zugeführt werden. Schmutziges Abwasser bedarf es immer herausgepresst zu werden. Die regelmäßige Bewegung unseres Gelenks ist nun vergleichbar mit dem regelmäßigen Auswringen eines Schwamms. Sie entfernt schmutziges Abwasser und ermöglicht die Aufnahme von frischem, sauberem Wasser. Wenn wir uns aber nicht genug bewegen, kann sich schmutziges Wasser ansammeln, welches unsere Knorpelgesundheit beeinträchtigt. Genauso, wie wenn wir einen schmutzigen Schwamm nicht ausdrücken. Unser Knorpel braucht also regelmäßige Bewegung um sauber, gesund und hydratisiert zu bleiben.

Nicht nur zu viel oder zu wenig Bewegung, sondern auch eine schlechte Ernährung und Übergewicht spielen eine große Rolle bei Arthrose. Studien zeigen, dass eine Ernährungsweise mit hohem Anteil an Zucker und gesättigten Fettsäuren (denken sie hierbei an Produkte wie Fleisch- und Wurstwaren, Butter, Fertigprodukte, Süßwaren, etc.) den Gelenkknorpel und den darunter liegenden Knochen direkt schädigen können. 4 Die Lebensmittelauswahl stellt genau deswegen einen wesentlichen Faktor für die Entstehung und Schwere chronischer Schmerzen dar, indem sie Entzündungen verstärken. Moderne Lebensmittel haben oft hohe Anteile an entzündungsfördernden Omega-6-Fettsäuren im Vergleich zu entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren. Idealerweise sollte dieses Verhältnis bei 2:1 bzw. 1:1 liegen. Dieses Verhältnis liegt in unserer westlichen und industrialisierten Ernährung, oftmals bei 20:1 oder 30:1 und führt zu einer verstärkten Sensibilisierung von Nervenfasern und Entzündungsschmerzen. 5

Dass unsere Gesellschaft immer ungesünder lebt, muss mittlerweile nicht mehr diskutiert werden. Wo man vor 100 Jahren noch 20 Kilometer am Tag gelaufen ist, läuft der Mensch heutzutage im Durchschnitt nur noch 800 Meter am Tag. Dies hat sich während des Lockdowns noch einmal reduziert auf nur noch 200 Meter täglich. Ernährungstechnisch ist die Lage ähnlich: Dort, wo in Deutschland vor 160 Jahren im Durchschnitt 2120 Kalorien täglich konsumiert wurde, liegen wir heutzutage bei 3.539 Kalorien pro Tag. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, wir haben die Energiezufuhr um 166%  gesteigert obwohl wir uns zu 96% weniger bewegen. Die chronische Unterbelastung und Bewegungsmangel in Kombination mit unserer generell ungesunden Lebensstil führt heutzutage in den meisten Fällen zu Arthrose, nicht die schwere Arbeit, der Sport oder andere Faktoren. Unter Mythen erfahren sie hierzu mehr.

SYMPTOME

Schmerz ist für die meisten Menschen das wichtigste Symptom einer Arthrose. Dieser Schmerz tritt zunächst bei Bewegungsbeginn sowie bei Dauerbelastung auf und nimmt oft im Laufe des Tages zu. In späteren Phasen kommen auch Ruhe- und Nachtschmerzen hinzu. Steifheit bei Arthrose ist in der Regel eine Startsteifheit, die nach einigen Minuten verschwindet. An den Gelenkrändern können knöcherne Schwellungen (Knochenauswüchse) tastbar sein. Zusätzlich zu einer knöchernen Schwellung sehen wir auch öfter Weichteil- und Gelenkschwellungen.

Charakteristisch für Arthrose sind hörbare und fühlbare Crepitationen (es knackt und/oder knirscht), die wahrscheinlich durch raue Gelenkoberflächen und die knöchernen Ausbuchtungen an den Gelenkrändern verursacht werden und an den Bändern entlang streifen. Manchmal kommt es zu einer entzündlichen Reaktion, die zu Schmerzen, Schwellungen und einem Temperaturanstieg im Gelenk führen kann.

Ein weiteres Merkmal der Arthrose ist die Entwicklung von Bewegungseinschränkungen des Gelenks. Zudem kann es durch zunehmende Gelenksänderungen zu Gelenkspositionsveränderungen, wie beispielsweise einer X- oder O-Stellung des Knies, kommen. Diese Positionsveränderungen führen öfter zu Beschwerden über Instabilität. Stabilitätsprobleme tragen dann zu einem Gefühl der Unsicherheit bei der Ausübung von Aktivitäten bei. Arthrose kann Probleme bei der Ausführung täglicher Aktivitäten verursachen, wie Gehen, Treppensteigen, Sitzen und Aufstehen, sowie Socken und Schuhe anziehen.6

MYTHEN

Gelenkverschleiß = Schmerz

Bei Bildgebung wird oft Arthrose entdeckt, obwohl Patienten beschwerdefrei sind. Sowohl Röntgen-, als auch MRT-Untersuchungen zeigen nur einen moderaten Zusammenhang zwischen Schmerz und struktureller Arthrose 7 und über 40% der Menschen mit Kniearthrose haben keine Schmerzen oder Behinderungen. 8 Bildgebende Untersuchung ist daher mittlerweile nicht mehr notwendig, um Arthrose zu diagnostizieren. Eine Notwendigkeit besteht nur dann, wenn der Verdacht auf Gicht, Infektion oder entzündliche Probleme besteht. 9

Ein zusätzliches Argument dafür, dass Gelenkverschleiß nicht direkt in Verbindung mit Schmerzen steht, besteht darin, dass wir wissen, dass ein Gewichtsverlust bei Übergewichtigen mit diagnostizierter Arthrose eine effektive Therapieart darstellt, um Schmerzen zu reduzieren (mehr Infos hierzu folgen). 10 Wäre der Gelenkverschleiß verantwortlich für den Schmerz, wäre es eher unwahrscheinlich, dass eine Gewichtsabnahme Schmerzen lindern kann, da sich das Gelenk durch die Gewichtsabnahme strukturell nicht verändert.

Arthrose wird durch schwere Arbeit verursacht.

Viele machen ihre Arbeit oder ihren Sport für Arthrose verantwortlich, obwohl die meisten Forschungsergebnisse feststellen, dass unsere beruflichen und freizeitlichen Aktivitäten einen relativ geringen Einfluss auf strukturelle Veränderungen haben. Eine der interessantesten Möglichkeiten, dies zu demonstrieren, sind MRT-Studien an schmerzfreien genetisch eineiigen Zwillingen, die aber sehr unterschiedliche berufliche und freizeitliche Aktivitätsniveaus haben, und trotzdem sehr ähnlich aussehende Scans aufweisen. Studien zeigen uns diesbezüglich, dass eine Wirbelsäule, die den größten Teil des Tages sitzt, jener bemerkenswert ähnlichsieht, welche den ganzen Tag schwere Arbeit leisten muss. 11

Allgemein weniger bekannt ist die Tatsache, dass Gelenkbewegungen und -belastungen unseren Gelenkknorpel in Wahrheit gesund halten. Durch die ständige Bewegung von Wasser in und aus unserem Knorpel, wird er mit Nährstoffen versorgt und Abfallprodukte entfernt (denk an unser Schwammbeispiel). Eine chronische Unterbelastung unserer Gelenke nährt weder unseren Knorpel, noch schwemmt sie schädliche Abfallprodukte aus! Bewegungsmangel und einer ungesunde Lebensstil sind die Schlüsselfaktoren und Treiber von Arthrose, nicht Verschleiß! 12

Passive Maßnahmen haben einen Mehrwert bei Arthrose

In der Behandlung von Arthrose werden, sowohl in der Physiotherapie, als auch in der Medizin öfter passive Maßnahmen eingesetzt. Bekannte passive Maßnahmen in der Physiotherapie sind Massagen und manuelle Therapie. Eine Massage wird bei uns in der Physiotherapie jedoch nur selten eingesetzt, da die Forschung zeigt, dass Massage auf muskulärer- und Durchblutungsebene kaum bis keine Wirkung hat. 

Eine manuelle Therapie kann eingesetzt werden, um Gelenkfunktionsstörungen zu beheben. Da wir allerdings wissen, dass Gelenkfunktionsstörungen und -einschränkungen bei Arthrose aufgrund einer Knorpelveränderung verursacht wird und wir hier mittels einer manuellen Therapie kaum bis keinen Einfluss darauf haben, wird auch hier die manuelle Therapie bei uns nur selten bei dieser Diagnose eingesetzt. Eine manuelle Therapie wird, wenn dies nötig ist, höchstens am Anfang eingesetzt, um Voraussetzungen für eine aktive Therapie zu schaffen.

Bekannte passive Maßnahmen in der Medizin sind wiederum Akupunktur und orthopädische Einlagen. Wir haben uns diese Behandlungsmethoden jeweils angeschaut und in ihrer wissenschaftlichen Effektivität oder Ineffektivität bewertet:

  • Akupunktur hat wahrscheinlich nur einen kleinen oder keinen Effekt bei der Schmerzreduktion im Vergleich zu einer Scheinbehandlung. 13

     

  • Orthopädische Einlagen zeigen keinen signifikanten Effekt auf Schmerz oder Funktion zu normalen Einlagen. 14

     

Laufen führt zu Arthrose

Oft hören wir, dass Laufen zu Knie- oder Hüftarthrose führt. Da beim Laufen öfter Verletzungen im Unterkörper entstehen, könnte man annehmen, dass Laufen langfristig einen schlechten Effekt auf die Knorpelgesundheit hat und folglich zu Arthrose führen kann. Studien zeigen aber, dass Freizeitlaufen nicht mit einem größeren Kniearthroserisiko assoziiert ist. 15, 16 Es hat sich sogar herausgestellt, dass Laufen das Risiko für eine Hüftarthrose reduziert. 17

Bei einer Arthrose kann oder soll man nicht mehr Joggen gehen

Obwohl das Joggen bei einer diagnostizierten Arthrose oft zu Problemen führt, ist es nicht so, dass man bei Arthrose nie wieder Joggen kann oder soll. Eine Rückkehr zum Laufen ist oft möglich, wenn eine graduelle Belastung und Kräftigung, sowie eventueller Gewichtsverlust stattgefunden haben.18  

Bei einer Arthrose soll man Schwimmen und Fahrrad fahren

Oft wird zu Patienten mit Arthrose gesagt, dass sie Schwimmen oder Fahrrad fahren sollen. Diese Art von Belastung wäre gelenksschonend und daher wichtig bei Arthrose. Generell möchten wir jede Art von Aktivität stimulieren und befürworten. Wenn sie daher gerne Fahrrad fahren oder Schwimmen gehen, dann machen sie das auf jeden Fall weiter. Allerdings ist wichtig zu verstehen, dass eine gelenkschonende Aktivität sie als Patient bei Arthrose wahrscheinlich nicht weiterbringt. Denken sie noch einmal an unser Schwammbeispiel. Knorpel braucht eine Belastung bzw. Kompression, um sich mit Nährstoffen versorgen zu können, Abfallprodukte zu entfernen und die Schmierfunktion zu verbessern. Findet keine oder nur eine geringe Gelenksbelastung statt, haben wir auf Knorpelebene kaum bis gar keine Wirkung.

Bei einer Arthrose kommt man nicht um ein Gelenkersatz herum

Nur 30% der Patienten, bei denen ein Arzt eine Kniegelenksarthrose diagnostiziert hat, werden tatsächlich im Laufe ihres Lebens mit einem Gelenkersatz versorgt. 19 Durch den richtigen Umgang mit den Schmerzen, einer Trainingstherapie, sinnvoller sportlicher Maßnahmen und gegebenenfalls einer Gewichtsreduktion lassen sich viele Gelenkersatzoperationen vermeiden. 20, 21

OPERATION? JA ODER NEIN?

Patienten wird oft erzählt: „Ich sehe sie dann in zwei Jahren zum Gelenkersatz“. Allerdings ist ein Gelenkersatz bei jemanden, der den Umgang mit Schmerzen nicht wirklich versteht und dazu keine adäquate Trainingstherapie und/oder eine Gewichtskontrolle probiert hat, nicht angemessen. Darüber hinaus ist es wichtig, Patienten zu identifizieren, die potenziell schlecht auf einen Gelenkersatz ansprechen. Beispiele hierzu sind Patienten mit geringer Schmerzintensität, geringen radiologischen Veränderungen, starkem Übergewicht, weitläufigen Schmerzen und psychischen Belastungen. All diese Faktoren können durch eine nicht-operative Behandlung angegangen werden.

Entscheidet man sich doch für ein Gelenkersatz, ist es wichtig zu verstehen, dass dieser ausschließlich für Arthrose im Endstadium, wenn vorher ein 6-monatiger konservativer Therapieversuch fehlgeschlagen hat, effektiv ist. 22 Es müssen beim Patienten große Einschränkungen bestehen wie z.B. Schlafverlust durch Schmerz oder eine stark verringerte Laufdistanz. Obwohl ein Gelenkersatz eine effektive und sichere Operationsart ist, sind mit einer Operation immer Risiken verbunden. Bis zu 25% der Patienten leiden nach einer Gelenkersatzoperation immer noch unter Schmerzen und Funktionseinschränkungen. 2

Oft wird, je nach Arthrosegrad und -lokalisierung, eine Teilprothese verwendet anstatt eines kompletten Gelenkersatzes. Eine Teilprothese ist aufgrund der schnelleren Heilungs- und Rehabilitationszeit 23 und der geringeren Komplikationsrate 24 eine weitere mögliche Option.

Ein zusätzliche Operationsart bei Arthrose bildet eine Arthroskopie (Gelenkspiegelung). Bei einer Arthroskopie wird eine Sonde, das Arthroskop, durch kleine Hautschnitte in das Gelenk eingeführt. Per Mini-Videokamera werden nun Bilder aus dem Gelenk übertragen und anhand Dieser das Arthroskop gesteuert. Studien zeigen, dass eine Arthroskopie bei Arthrose keinen rigorosen Nachweis ihres Nutzens hat und die Operationsart im Vergleich zu einer Scheinbehandlung deutlich mehr Nebenwirkungen hat. 25, 26, 27

WAS KÖNNEN SIE ALS PATIENT ODER ARZT BEI/VON UNS ERWARTEN?

Wie bei jedem unserer (neuen) Patienten, erwartet sie zu Beginn der ersten Therapiesitzung ein ausführliches Anamnesegespräch mit einem unserer Therapeuten, um für die Therapie relevante Information zu evaluieren und mögliche Kontraindikationen oder sogenannte „Red Flags“ auszuschließen. Danach wird eine gründliche Untersuchung durch den Therapeuten vorgenommen, um den aktuellen Rehabilitationsstand genauestens festlegen zu können.

Zudem wird gemeinsam mit dem Patienten ein individuelles Anforderungsprofil erstellt, welches speziell auf die täglichen Anforderungen im Leben des Patienten abgestimmt ist. Ziel ist es, einen klar objektiv definierten IST-Standpunkt zu gestalten und mittels erster Planungen den zu erreichenden Soll-Stand zu formulieren. Dieser Weg wird durch den Transfer der Therapie stattfinden und laufend neu motorisiert und evaluiert, um zu jedem Zeitpunkt über den aktuellen Leistungszustand des Patienten informiert zu sein.

Um diese Art der Methodik noch effizienter zu gestalten und das volle Potenzial aus der Behandlung schöpfen zu können, bieten wir ihnen optional die Möglichkeit der erweiterten Therapiezeit an. Ziel dieser Zusatzleistung ist es, unser Behandlungspotential voll auszuschöpfen, eine qualitativ hochwertige Therapie zu garantieren und damit das Therapieergebnis zu optimieren. Durch das erweiterte Konzept können unsere Therapeuten deshalb noch effizienter an dem Therapieprozess arbeiten.

Es ist an der Zeit den Schwamm auszudrücken

Es ist allgemein bekannt, dass der Gelenkknorpel keine Nerven- oder Blutgefäßversorgung hat und daher sämtliche Nährstoffe aus das darunter liegende Knochengewebe und Synovialflüssigkeit (Gelenkflüssigkeit) gewonnen werden müssen. 28 Die Gelenkflüssigkeit wird ausgepresst, wenn der Gelenkknorpel durch eine Last stimuliert wird und anschließend erneut aufgenommen, wenn der Druck nachlässt (Schwamm-Beispiel). 29 Mit anderen Worten: Eine Belastung durch körperliche Aktivität ist für den Knorpel dringend notwendig, um seine normale Funktion und Integrität zu erreichen. Belastung sorgt dafür, dass das Eindringen der Nährstoffe in den Gelenkknorpel gefördert und die Stoffwechselprodukte herausdrückt werden. 30

Training sorgt aber nicht nur dafür, dass wir unsere Knorpel versorgen, sondern auch dafür, dass die Schmierfunktion des Knorpels wieder optimiert wird. Eine Schlüsselkomponente in unseren Schmierstoffen ist Lubricin. Lubricin schützt unseren Knorpel und wirkt Entzündungen entgegen. 31, 32, 33 Das Fantastische dabei ist, dass wir mit gesunder Bewegung ein Gleitmittelreservoir in unseren Gelenken aufbauen können. 34 Dieses Phänomen lässt sich an unseren Augen beobachten: Unsere Augenlider gleiten auf unseren Augen: Das ist Lubricin in Aktion.

Neues Knorpelgewebe lässt sich (durch ein Training) leider nicht aufbauen, allerdings können wir die Versorgung, Qualität und Schmierfunktion des noch bestehenden Knorpels optimieren. Da Knorpel keine Nervenversorgung besitzt, kann man Knorpelgewebe auch nicht spüren. Die Schmerzen, die durch Arthrose verursacht werden, entspringen in erster Linie dem direkt darunter liegenden Knochen, der sogenannte subchondrale Knochen (sub = unter, chondro = Knorpel). Wir wissen, dass wir durch das Training nicht nur einen Einfluss auf unser Knorpelgewebe, sondern auch auf das subchondrales Knochengewebe, unsere Gelenkskapseln und -bänder und die umliegende Muskulatur (alle Strukturen, die durch eine Arthrose betroffen sind) haben.

Wie sieht das Training bei uns aus?

Ihnen sollte jetzt bekannt sein, dass und warum Training bei Arthrose wichtig ist. Die nächste Frage wäre dann natürlich, wie ein Training bei Arthrose aussieht bzw. auszusehen hat. Das Training unterteilen wir in zwei Kategorien, wobei wir die allgemeine und spezifische Belastbarkeit erhöhen möchten.

Eine Erhöhung der allgemeinen Belastbarkeit umfasst eine erhöhte allgemeine Aktivität im Alltag. Es handelt sich hierbei um eine tägliche Bewegung von 20 bis 40 Minuten mit einer Herzfrequenz von ungefähr 140. Dies wäre erreichbar, wenn man täglich ungefähr 10.000 Schritte schafft. Diese 10.000 Schritte haben mehrere Vorteile:

  • Eine erhöhte Aktivität hilft dabei mögliches Übergewicht zu reduzieren.

  • Eine erhöhte Aktivität führt zu einer erhöhten Durchblutung. Diese Mehrdurchblutung wäscht Entzündungsmediatoren aus und hat dadurch schmerzlindernde Effekte.

  • Eine bessere allgemeine Belastbarkeit führt zu einer besseren Regeneration, schützt vor Überbelastungsschäden und führt zu einer besseren Funktion des Immunsystems.

Diese erhöhte Aktivität oder 10.000 Schritte werden wir aus Zeitgründen nicht während der Therapie hier vor Ort durchführen und wird daher ihre wichtigste „Hausaufgabe“. Sollte diese erhöhte Aktivität am Anfang durch z.B. Schmerzen ein Problem darstellen, wird zuerst mit einer Erhöhung der spezifischen Belastbarkeit angefangen um diese erhöhte Aktivität später zu ermöglichen.

Durch eine Erhöhung der spezifischen Belastbarkeit verschaffen wir die bereits erwähnten Effekte: Eine bessere Versorgung und Schmierfunktion des Knorpels, das Aufbauen von einem Gleitmittelreservoir und einer besseren Belastbarkeit der umliegenden Strukturen. Dies machen wir, indem ein gezieltes Krafttraining durchgeführt wird. Je nachdem, wo sich die Arthrose befindet, werden unterschiedliche Übungen durchgeführt, die das betroffene Gelenk belasten. Bei einer Arthrose im Knie- oder Hüftgelenk werden beispielsweise Übungen wie Kniebeugen, Ausfallschritte, Kreuzheben oder Beinpresse ausgeführt. Wichtig ist, dass während der Übung eine Kompression bzw. ein Druckaufbau im betroffenen Gelenk stattfindet (der Schwamm muss ausgedruckt werden damit er sich nachher mit frischem Wasser auffüllen kann). Die Übungen werden bei uns im Kraftausdauerbereich durchgeführt, das bedeutet pro Übung werden 3 bis 5 Durchgänge a 12- 20 Wiederholungen ausgeführt. Wichtig hierbei ist, dass das Wiederholungstempo langsam und kontrolliert ist. Je schneller die Bewegung, desto höher die Gelenksbelastung. Da aber die Gelenksbelastbarkeit bei einer Arthrose nicht optimal ist, muss dies, vor allem am Anfang, vermieden werden.

Es macht Sinn dieses Training für einen längeren Zeitraum mehrmals pro Woche durchzuführen. Obwohl wir in der Physiotherapie zeittechnisch und frequenztechnisch unsere Grenzen haben, bieten wir ihnen mehrere Möglichkeiten ein frequenteres und längeres Training zu ermöglichen.

Oft sehen wir, dass am Anfang das Training zu einer (leichten) Schmerzverschlimmerung führt und dass Schmerzen auch während des Trainings auftreten. Schmerzen während des Trainings sind normal und legen sich in der Regel, sobald man aktiver und fitter wird. 35 Gelenke brauchen Bewegung, sogar, wenn sie weh tun; dadurch werden sie belastbarer und gesünder.

Patienten mit schwerer Arthrose wird oft gesagt: „Bei Ihren Knien reibt Knochen auf Knochen. Es gibt nicht viel, dass sie tun können.“ Training ist allerdings auch bei Menschen mit starken Schmerzen und einen Nachweis fortgeschrittener arthrotischer Veränderungen von Vorteil. 36

Ernährungsumstellung und Gewichtsabnahme

Sollten Sie Übergewicht haben oder sich im Allgemeinen ungesund ernähren, kommen Sie bei einer diagnostizierten Arthrose nicht drum herum dieses Thema anzugehen. Eine Gewichtsabnahme bei Übergewichtigen mit Arthrose ist eine effektive Therapiemethode, um Beschwerden zu reduzieren. Schon ein Gewichtsverlust von 5% geht mit einer relevanten Schmerzreduktion einher. Eine Reduktion des Körpergewichts um ganze 10% kann sogar zu einer 50%-igen Schmerzreduktion führen und die Wahrscheinlichkeit für einen notwendigen Gelenkersatz reduzieren. 37, 38

Übermäßiges Körperfett, vor allem Bauchfett, kann man mittlerweile klassifizieren als entzündungsprovozierende Hormondrüsen. Diese erzeugen eine Entzündungskaskade, die ein Hauptfaktor sowohl für Arthrose, als auch weitere Krankheiten wie Tendinopathie (Sehnprobleme), Osteopenie (Vorstufe von Osteoporose) und Sarkopenie darstellt. 39 Viele denken, dass Übergewicht aufgrund von erhöhtem Druck und Kräften auf den Körper Gelenk- und Muskelschmerzen verursacht. Hier ist absolut was für zu sagen, allerdings sind die erhöhten Entzündungswerte oft hauptverantwortlich für die meisten Probleme. Abnehmen hilft, Symptome aller Arten von Arthrose zu reduzieren. Sogar in der Schulter und in den Händen.

Lebensmittel, die reich an Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D, Selen, Magnesium und Zink sind, können die schmerzlindernden Wirkungen anderer Therapieverfahren für chronische Schmerzen erheblich unterstützen. Beispiele hierfür sind Heidelbeeren, Himbeeren, Gemüse, Zitrusfrüchte, Chiasamen, Nüsse, fettreicher Fisch, Kurkuma, Ingwer, Sojabohnen und grüner Tee. 5

Das Gesamtpaket ist wichtig

Wichtig in der Therapie ist, dass wir nicht nur die lokale Knie- oder Hüftarthrose behandeln, sondern das Gesamtpaket. Training und Ernährung sind sehr wichtig, umfassen aber nicht alle Faktoren die beeinflusst und optimiert werden können. Außer einer zucker- / fettreichen Ernährung und Übergewicht, gibt es weitere Faktoren die zu chronischen Entzündungen führen können. Regelmäßig rauchen, viel trinken, keinen Sport treiben, ein hohes Stressniveau und schlechter Schlaf gehören unter anderem zu diesen Faktoren. Häufig führt dies zu folgenden Symptomen:

  • Anhaltende Schmerzen

  • Anhaltende Müdigkeit

  • Anhaltende schlechter Laune

  • Anhaltende Darmprobleme

  • Wunde Stellen im Mund

  • Hautausschläge

  • Konzentrationsschwierigkeiten

Chronische Entzündungen sind nicht nur wichtig für die Entstehung, Aufrechterhaltung und Verschlimmerung einer Arthrose, sondern können auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Leberfunktionsstörungen, Nierenerkrankungen, Schlaganfälle, Demenz, Krebs, Diabetes, Müdigkeit und Depressionen verursachen.

Es ist also von größter Wichtigkeit, dass wir alle möglichen Faktoren, sowohl jene, die einen Einfluss auf chronische Entzündungen haben, als auch Arthrose an sich behandeln. Durch ein gezieltes Training, eine Ernährungsumstellung und Gewichtsabnahme beheben wir damit einige Faktoren. Mit unseren Verhaltensänderungs-, Schlaf- und Stressblogs und einer systematischen Umsetzung dieser Themen während der Therapie versuchen wir ihnen alle Mittel an die Hand zu geben, um auch die restlichen Faktoren als Therapieziel zu optimieren.

Unsere Therapeuten haben sich alle mit dem Themen Ernährungs- und Lebensstiloptimierung und dessen Bedeutung für unsere Gesundheit und Belastbarkeit auseinandergesetzt und wurden diesbezüglich intern geschult. Für uns ist dies ein zusätzlicher Faktor, der während des Therapieprozesses angesprochen wird.

Lasst uns zusammen das Beste aus ihrer Therapie rausholen

Um ein optimales Therapieergebnis zu erreichen ist eine gegenseitige Kooperation zwischen Therapeuten und Patienten notwendig. Mit dieser Seite möchten wir ihnen eine ausführliche Übersicht aller Maßnahmen und dessen Effektivität verschaffen. Wie sie sehen, bedeutet die Diagnose „Arthrose“ alles andere als das Ende der Welt und die meisten durch das Krankheitsbild verursachten Probleme lassen sich in der Regel gut beheben. Wir zeigen ihnen den Weg und werden sie während Ihres gesamten Therapieprozesses unterstützen. Wenn sie sich auf unsere Kompetenz verlassen, kooperieren und Selbstverantwortung zeigen, liegt ein vielversprechendes Ergebnis vor ihnen.

Bei diesem Blog handelt es sich um eine kostenlose Wissensvermittlung der betroffenen Krankheitsbilder. Da sich die Krankheitsbilder trotz klinischer Diagnosen häufig unterschiedlich in ihren Symptomen präsentieren können, bedarf es einer fachgerechten Abklärung. „Dadurch kann mit gezielten therapeutischen Massnahmen an der individuellen Problematik gearbeitet werden.

QUELLENANGABE

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3700 Worte |  20 Minuten Lesezeit



Liebe Kunde, Patient und/oder (Fach)Arzt,

Mit dieser Seite möchten wir Ihnen einen Einblick in das Thema Bandscheibenvorfall gewähren, auf dessen Problematik verweisen, unser entsprechendes Vorgehen schildern und unsere Behandlungsmethode erläutern. Hierfür beziehen wir uns ausschließlich auf wissenschaftliche Studien und unsere jahrelange Erfahrung in der Praxis. Wir möchten Ihnen die Möglichkeit geben, sich bereits im Vorhinein besser über die Thematik informieren und offene Fragen oder mögliche Unsicherheiten klären zu können, um so zu verstehen, was eigentlich hinter dieser Diagnose steckt.

Wenn Sie unsere Diagnoseseite zum Thema Rückenschmerzen gelesen haben, wird Ihnen sicherlich aufgefallen sein, dass Rückenprobleme häufig in unserer Gesellschaft auftreten und im Zusammenhang damit, die Bandscheibe genannt wird. Was allerdings viele nicht wissen, ist dass diese kleine Struktur unseres Körpers häufig ohne triftigen Grund für unsere Rückenprobleme verantwortlich gemacht wird.

Damit Sie ein besseres Verständnis für die Vielfalt der Bandscheibenproblematik(en) bekommen, wollen wir mit dieser Seite etwas zur Aufklärung beitragen und mit einigen hartnäckigen Mythen rund um dieses Thema aufräumen.

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Mehr Informationen

Bevor wir über den Bandscheibenvorfall sprechen, ist es zuerst wichtig ein Grundverständnis über die Struktur an sich zu bekommen. Insgesamt besitzt der menschliche Körper 23 Bandscheiben, die sich zwischen allen Wirbelkörpern befinden. Unsere Bandscheiben ermöglichen Bewegung und die Verbindung zwischen zwei Wirbelkörper und absorbieren durch ihre anatomische Struktur Kompressions- und Stoßkräften. Unsere Bandscheiben sind wie folgt aufgebaut:

  • Faserring (auf Latein auch „Anulus fibrosus“ genannt). Dieser Faserring ist eine Gewebeschicht aus Knorpel und Bindegewebe, die den Außenrand einer Bandscheibe formt.

  • Kern (auf Latein auch „Nucleus Pulposus“ genannt). Der Kern ist der zentral gelegene Anteil der Bandscheibe. Er hat einen hohen Wasseranteil und wirkt bei Belastung als flexibles Wasserkissen, das Stöße absorbiert und den Druck gleichmäßig verteilt.

  • Endplatte. Die vertebrale Endplatte stellt die Verbindung zwischen Wirbel und Bandscheibe da und versorgt den inneren Kern.

Quelle: Inselspital Neurochirurgie

Sucht man nach „Bandscheibe“ bei Google oder auch in Anatomiebüchern, werden unsere Bandscheiben oft dargestellt, als ob es eine ganz klare Trennung gibt zwischen der Faserring und dem Kern. Dies ist allerdings nicht der Fall sowie in dem Bild hier unten sichtbar ist. Darüber hinaus wird oft gesagt, dass der Bandscheibenkern besteht aus einer gallertartigen Flüssigkeit, die bei einem Bandscheibenvorfall austreten würde. Auch dies entspricht nicht die Realität. Der Bandscheibenkern kann man stattdessen besser vergleichen mit einer Kaugummiartiger Masse sowie unten im Bild sichtbar ist.

Unsere Bandscheiben sind, entgegen der landläufigen Meinung, sehr robust und widerstandsfähig. Mehr hierzu folgt später in den Mythen.

Quelle: Adam Meakins

Ein weiterer, wichtiger Aspekt der Bandscheibenanatomie ist die Durchblutung. Jede Struktur in unserem Körper braucht eine Versorgung. Nährstoffe und Sauerstoff müssen in den einzelnen Zellen eintreten können, gleichzeitig müssen Abfallstoffe und Restprodukte austreten können. In den meisten Strukturen in unserem Körper wird dieser Prozess mittels unserer Durchblutung gewährleistet. Unsere Bandscheiben stellen hier eine Ausnahme da. Sie ernähren sich nämlich nicht durch Blutgefäße, denn diese sind, sowie in unterem Bild zu sehen ist, kaum vorhanden. Stattdessen werden unsere Bandscheiben durch einen stetigen Wechsel- von Be- & Entlastung versorgt, sozusagen nach dem „Schwamm-Prinzip“. Bei Entlastung wird die Flüssigkeit aus dem umliegenden Gewebe aufgesogen und bei Belastung abgegeben. 

Genau aus diesem Grund ist die gesamte Körperlänge abends auch bis zu 3 cm geringer als am Morgen. Infolge des ständigen Drucks des Körpergewichts bei aufrechter Körperhaltung werden unsere Bandscheiben durch Abpressen einer geringen Menge von Gewebsflüssigkeit etwas niedriger.

Quelle: Clinicalgate

Bei einem Bandscheibenvorfall (auch Bandscheibenprolaps genannt) tritt durch einen Riss der Faserring Bandscheibengewebe zwischen den Wirbelkörpern hervor. Dieses „vorgefallene“ Gewebe kann auf die Nerven im Bereich der Wirbelsäule drücken und sie reizen. Nicht zu verwechseln mit einem Bandscheibenvorfall ist der sogenannte Bandscheibenvorwölbung. Ein Bandscheibenvolwölbung (oder auch Bandscheibenprotrusion genannt) ist oft die Vorstufe zum Bandscheibenvorfall. Im Gegensatz zum Vorfall ist bei der Vorwölbung jedoch der äußere Faserring der Bandscheibe noch intakt. Im Bild hier unten ist eine schematische Übersicht der beiden Probleme gezeichnet worden. Wichtig zu erwähnen ist dass der gezeichnete Unterschied zwischen dem Kern und Faserring nicht die Realität entspricht.

Altersbedingte Degeneration

Diese Art der Degeneration ist unvermeidlich, weil sie durch den normalen Alterungsprozess unseres Körpers erfolgt. Sie ist somit der wahrscheinlich größte Risikofaktor. Studien zeigen, dass degenerative Veränderungen in der Bandscheibe früher als in jedem anderen Gewebe auftreten, allerdings ist dieser Prozess in den meisten Fällen symptomfrei! 

Weitere Risikofaktoren der Bandscheibendegeneration:

  • Lebensstil. Der (übermäßige) Gebrauch von Nikotin, Alkohol und/oder einer mangelhaften Ernährung, kann zu einem schlechten Bandscheibenstoffwechsel führen und somit zu einer vorzeitigen Degeneration. 

  • Ernährung und Darmflora. Studien weisen darauf hin, dass eine schwach ausgeprägte Darmflora zu chronischen Entzündungen führen kann, wodurch es folglich zu einer permanenten Aktivierung des Immunsystems kommt. Dies hat negative Auswirkungen für die Bandscheibengesundheit.

  • Herz-Kreislauferkrankungen wie Arteriosklerose und Diabetes Mellitus.

  • Bindegewebeserkrankungen welche in der Lage sind, die Ernährung bzw. die Durchblutungssituation in und um die Bandscheibe herum zu verändern.

  • Männliche Bandscheiben sind früher von Degenerationen betroffen als weibliche.

  • Es besteht die Möglichkeit, dass Veränderungen der Bandscheibe genetisch bedingt sind. 

Die Ursachen der Bandscheibenprobleme können grob in folgenden zwei Kategorien eingeteilt werden:

  • Traumatisch: durch Gewalteinwirkende Prozesse. Das Auftreten von traumatischen Bandscheibenschäden bildet eine sehr seltene Ausnahme.
  • Degenerativ: durch rückbildende, abbauende Prozesse die durch verschiedene Mechanismen zustande kommen können. Weitaus die meisten Bandscheibenprobleme werden durch Degeneration verursacht.

Inaktivitätsbedingte Degeneration

Die größte Ursache der Bandscheibendegeneration in unserer Gesellschaft ist unser immer inaktiver werdender Lebensstil. Da wo wir in Deutschland vor 100 Jahren noch 20 km pro Tag gelaufen haben, liegen wir heute im Durchschnitt bei 800 Meter. 25% der deutschen Bevölkerung schafft es nicht über 500 Meter am Tag zu laufen. Dies hat viele (Gesundheits)Folgen, auch für unsere Bandscheiben.

Durch Belastungs- und Bewegungsmangel wird nach einiger Zeit die Wasseraufnahmefähigkeit der Bandscheibe reduziert. Hierdurch werden alle Teile der Bandscheibe verletzungsanfälliger und sie kann ihre Funktion nicht mehr (so gut) ausführen. Das alles resultiert in einer Reduzierung der maximalen Belastbarkeitsgrenze. Die Bandscheibendegeneration ist eine Anhäufung von folgenden Faktoren (siehe Bild hier unten für eine schematische Übersicht):

  • Riss des Faserrings
  • Veränderungen an den vertebralen Endplatten
  • Knöcherne Auswüchse am Wirbelkörper
  • Höhenminderung des Bandscheibenraumes
  • Bandscheibenvorwölbung oder Austritt

Es hört sich vielleicht komisch an, aber rein statistisch gesehen verlaufen die meisten Bandscheibenvorfälle komplett symptomlos und stellen die meisten Bandscheibenvorfälle einen Zufallsbefund da. Dies hat damit zu tun, dass in den letzten Jahren viele Studien durchgeführt worden sind, wo symptomlosen Menschen mit Bildgebung (MRT- oder CT-Untersuchung) beurteilt worden sind. In jeder Altersgruppe werden degenerative Veränderungen, Bandscheibenvorwölbungen und -vorfälle festgestellt ohne jegliche Symptome.

Für den Fall, dass ein Bandscheibenvorfall doch Symptome auslöst, hängen diese Symptome von der Lage und dem Ausmaß des Bandscheibenvorfalls ab:

  • Typische Symptome eines Bandscheibenvorfalls in der Lendenwirbelsäule:
    • (Stechende) Schmerzen im unteren Rückenbereich ggf. begleitet durch Beinschmerzen.

    • Ausstrahlung der Schmerzen über den Oberschenkel bis zum Kniegelenk und in den Fuß.

    • Verstärkung der Schmerzen durch Husten und/oder Niesen.

    • Empfindungsstörungen wie zum Beispiel Taubheit und Kribbeln in den Beinen.

    • Muskelschwäche in der unteren Extremität.

    • Lähmungserscheinung in den unteren Extremitäten.

    • Bei seltenen, fortgeschrittenen Bandscheibenvorfällen können Probleme beim Wasserlassen und/oder Stuhlgang in Kombination mit Taubheitsgefühl im Anal- und Genitalbereich, sowie auf der Innenseite der Oberschenkel entstehen. Achtung: dies entspricht einen medizinischen Notfall!

  • Typische Symptome eines Bandscheibenvorfalls in der Halswirbelsäule:
    • Nacken- und/oder Armschmerzen, häufig mit Ausstrahlung zwischen den Schulterblättern.

    • Kopfschmerzen und Schwindel.

    • Schmerzen, Kribbeln oder ein Taubheitsgefühl in den Armen und Fingern.

    • Muskelschwäche in den Armen und Schultern.

    • Lähmungserscheinung im Bereich der Arme.

    • Bei seltenen, fortgeschrittenen Bandscheibenvorfällen können Symptome einer Rückenmarkskompression, sowie einer Koordinationsstörung und Einschränkung der Feinmotorik der Finger entstehen.

Die Symptome eines Bandscheibenvorfalls der Brustwirbelsäule sind nicht explizit mit aufgelistet, weil Bandscheibenvorfälle in diesem Bereich viel seltener sind als ein Vorfall in der Hals- oder Lendenwirbelsäule. Dies hat damit zu tun, dass die Brustwirbelsäule durch das Rippenskelett eine zusätzliche Verstärkung enthält.

Für eine adäquate Diagnosestellung können drei Untersuchungsmethoden durchgeführt werden: 4, 14, 33, 37, 47, 51, 57, 64, 65, 100

  1. Das Anamnesegespräch. Hier werden Fragen bezüglich der vorhandenen Problematik(en) gestellt, sowie des Verlaufs und der körperlichen Einschränkungen

  2. Die körperliche Untersuchung, bei der verschiedene Bewegungen, Funktionen sowie Schmerz Provokations- und Reduktionstests durchgeführt werden.

  3. Falls erforderlich, kann eine bildgebende Diagnostik in Form von Röntgen-, CT- oder MRT-Untersuchung durchgeführt werden.

Es ist wichtig zu beachten, dass die ersten beiden Untersuchungsmethoden immer durchgeführt werden sollten und dass das Letzte, die bildgebende Diagnostik, optional ist und nur bei Verdacht auf ernsthafte (spezifische) Erkrankungen ärztlich angeordnet und durchgeführt werden sollte. 4, 14, 47, 51, 57, 64, 65, 72, 100

Warum ist dies der Fall?

Bildgebende Diagnostik wird immer noch als Goldstandard in der Diagnostik gesehen. 6, 14, 27, 37, 47, 51, 57, 64, 65, 100 Dies ist auch in der Statistik zurückzusehen, denn im Jahr 2015 erhielten in Deutschland ca. 22% aller Rückenschmerz Patienten mindestens eine Bildgebung. 6, 100 Diese unverhältnismäßig hohe Verwendung von bildgebenden Verfahren wird seit Jahrzehnten beobachtet. 14, 15, 51, 64, 72

(Schwere) Rückenschmerzen, die aus heiterem Himmel entstehen und möglicherweise mehrere Wochen andauern, können sehr frustrierend und angsterregend sein. Wir können gut verstehen, dass viele Menschen einen Scan machen lassen wollen, um zu sehen, was los ist.

Leider müssen wir ihnen aber mitteilen, dass die bildgebende Diagnostik bei Rückenschmerzen nur selten die Ursache ihrer Rückenschmerzen zeigt. 6, 15, 27, 47, 51, 64, 72 Grundsätzlich gibt es zwei Probleme bei der Verwendung von bildgebender Diagnostik für Rückenschmerzen:

1. Es werden sehr oft Fehlalarme ausgelöst.

Man wird auf Bildern immer einen „Grund“ für ihre Beschwerden finden, welcher allerdings oftmals nicht als alleiniger Schmerzgenerator in Frage kommt. 9, 15, 24, 27, 37, 100 Menschen ohne Rückenschmerzen weisen in MRT-Befunden nämlich genauso viele Veränderungen (wie Arthrose, Bandscheibenauffälligkeiten, etc.) auf. Dies trifft nicht nur bezüglich der Wirbelsäule zu, sondern für alle Gelenke. Siehe hierfür auch die Grafik hier unten.

Quelle: Physio Meets Science

2. Es gibt eine hohe Variabilität in der Interpretation dessen, was auf ihnen zu sehen ist.

Eine 2017 durchgeführt Studie unterstreicht dies bei einem Patienten mit stabilen, aber chronischen Rückenschmerzen, bei dem innerhalb von 3 Wochen 10 verschiedene Untersuchungen in 10 verschiedenen Zentren durchgeführt wurden. 103 Die Ergebnisse dieser 10 Scans wiesen auf 49 verschiedene Probleme hin, wobei KEIN einziger dieser Befunde von ALLEN Radiologen angegeben wurde. Was der Radiologe auf einem Scan als einen Bandscheibenvorfall interpretiert, kann für einen anderen Radiologen eine degenerative Bandscheibenerkrankung sein.

Dies alles soll nicht heißen, dass bildgebende Diagnostik nutzlos ist oder sie nie verwendet werden soll. Wie bereits erwähnt, sollten diese Verfahren definitiv Anwendung finden, wenn ein Hinweis auf eine schwerwiegende Erkrankung vorliegt. 6, 15, 27, 51, 64, 72, 100 Hier sind MRT-, CT- und Röntgenuntersuchungen von unschätzbarem Wert, um eine schnelle und genaue Diagnose zu stellen und eine schnelle Behandlung zu ermöglichen. Die Wahrscheinlichkeit, dass bei Rückenschmerzen eine spezifische und/oder schwerwiegende Erkrankung vorliegt, liegt allerdings bei <1%. 6, 15, 27, 51, 64, 72, 100

Die unsachgemäße Anordnung und Verwendung von Scans kann zu unnötigen Sorgen und Problemen führen, die mehr schaden als nützen. 10, 15, 21, 24, 27, 59, 64, 98 Eine Untersuchung von über 57.000 älteren Menschen mit Rückenschmerzen ohne Anzeichen oder Hinweise auf ernsthafte oder unheilvolle Pathologie zeigt dies. 104 Bei 46% von ihnen wurde ohne wirklichen, klinischen Grund eine frühzeitige Bildgebung durchgeführt und es wurde festgestellt, dass sie länger starke Schmerzmittel in höheren Dosen einnahmen, mehr Injektionen und Operationen erhielten und auch ein höheres Risiko für langfristig anhaltende Schmerzen hatten als diejenigen, die sich nicht untersuchen ließen. 10, 15, 21, 24, 27, 59, 64, 98

Es gibt wahrscheinlich wenig Themen in der Physiotherapie und Medizin, bei dem es so viele Mythen gibt, wie beim Thema Bandscheibenvorfall. Leider werden diese Mythen nicht nur vom Großteil der Bevölkerung als Wahrheit angesehen, sondern teilweise auch von Kollegen und Schulungsinstitutionen. Diese Mythen sorgen dafür, dass falsche Informationen verbreitet werden und können potenziell sogar gefährlich sein!

Wir haben uns noch mal ausführlich mit den meist vorkommenden Mythen beschäftigt und uns per Mythos angeschaut, wie die Wissenschaft hierzu steht. Seien Sie bereit für eine ausführliche und endgültige Klärung dieser Mythen.

Meine Bandscheibe(n) ist/sind verrutscht!

Bandscheiben können weder rausgedrückt werden noch rausrutschen, weil sie durch starke Bänder, Muskeln und knöcherne Strukturen stark fixiert sind. Darüber hinaus sind unsere Bandscheiben über die vertebrale Endplatte direkt mit dem über- und unterliegenden Wirbelkörper verankert ist. Siehe hierfür das Bild hier unten.

Ich habe Rückenschmerzen, daran ist (nur) meine Bandscheibe schuld!

Rückenschmerzen haben viele möglichen Ursachen und können nicht einfach nur an einer Struktur festgemacht werden. Außerdem stehen Veränderungen der Bandscheibe nur gering in Zusammenhang mit Rückenschmerzen. Sollte bei einer bildgebenden Diagnostik (CT- oder MRT-Untersuchung) eine Bandscheibenveränderung /-degeneration entdeckt werden, besteht auch hier oft kein Zusammenhang zu ihren Rückenschmerzen. Wir wollen Ihnen nochmal nahelegen, dass viele Menschen mit (degenerativen) Bandscheibenproblematiken absolut symptomfrei sind und dies meistens erst durch Zufallsbefunde festgestellt wird. 

Je größer der Bandscheibenschade, desto mehr Schmerzen.

Wie bereits erwähnt sind viele Menschen mit einem Bandscheibenvorfall oder mit Bandscheibenveränderungen oft symptomfrei. Nur der Druck auf eine Nervenwurzel verursacht noch keine Schmerzen und schwere Symptome können auch ohne Anzeichen einer Kompression der Nervenwurzel entstehen. Studien zeigen also dass der Größe des Bandscheibenvorfalls nicht direkt in Verbindung steht mit stärkeren Schmerzen.

Damit kann/darf man kein Sport machen!

Auf dieser Seite haben Sie nun einiges bezüglich Inaktivität und Aktivität bei Bandscheibenproblematiken erfahren. Nun schauen wir uns gemeinsam einige Sportarten genauer an. Viele denken, dass man bei jeglicher Art von Bandscheibenproblematik keine bzw. nur noch bestimmte „rückenschonende“ Sportarten ausüben darf. Häufig wird dies mit der Stoßbelastung für die Wirbelsäule begründet. Entgegen der weitläufigen Überzeugung hat die sportliche Belastung aber einen positiven Effekt auf unsere Bandscheibengesundheit, denn der Stoffwechsel wird aktiviert. Des weiteren ist herausgefunden worden, dass Sportler gesündere Bandscheiben haben, aufgrund der gesteigerten Hydration. Und dies gilt auch für Sportarten mit Stoßbelastung! 

Da helfen nur passive Behandlungen wie Massage, Wärme und manuelle Therapie.

Ihnen sollte mittlerweile klar sein, dass unsere (inaktiver werdende) Lebensstil mittlerweile hauptverantwortlich ist für die meisten Bandscheibenvorfälle. Daher ist es logisch, dass die Lösung des Problems nicht in einer passiven (hinlegenden) Behandlungsmethode zu finden ist. Gehen wir die Wissenschaft bzgl. der drei Therapiemethoden mal grob durch:

  • Eine Massage wird nicht häufig als therapeutische Maßnahme bei uns durchgeführt, weil die Wissenschaft in den letzten Jahren gezeigt hat, dass eine Massagebehandlung bei Rückenprobleme nicht so wirksam und effizient ist, wie früher angenommen wurde. Dies wird unterstützt von nationalen und internationalen wissenschaftlichen Leitlinien, die sogar von einer Massagetherapie bei Rückenschmerzen abraten. 

  • Wissenschaftlich gesehen ist der Nutzen einer Wärmetherapie unklar. Deshalb gilt hier sollte es verordnet werden, dann nur in Kombination mit anderen aktiven Maßnahmen. 

  • Die Mobilisation und Manipulation der Wirbelsäule erzielt bei Rückenschmerzen oder Bandscheibenproblematiken nur moderate Effekte. Genauso wie bei Osteopathie handelt es sich um eine ergänzende Maßnahme und erfordern beide im Anschluss eine aktive Beteiligung des Patienten.

Zunächst einmal die gute Nachricht: Unser Körper ist dazu fähig ca. 2/3 aller Bandscheibenvorfälle selbständig aufzulösen (siehe das Bild hier unten)! Kurioserweise heilen ausgeprägtere Bandscheibenvorfälle besser als kleinere. Studien zeigen keinen Mehrwert von einer operativen Therapie in Vergleich zu einer nicht-operativen Therapie. Gleichzeitig spielen grundsätzliche Risiken und Komplikationen, welche bei jeder Operation auftreten können, eine Rolle. Zusätzlich zeigen Untersuchungen der AOK Nordwest und der Techniker, dass 8 von 10 Operationen am Rücken unnötig sind. Darunter zählen auch Bandscheibenoperationen.

Natürlich bedeutet das nicht, dass jede Operation unnötig ist, es zeigt aber auch deutlich, dass eine Operation vorher nochmal überdacht werden sollte.

Wie bei jedem unserer (neuen) Patienten, erwartet sie zu Beginn der ersten Therapiesitzung ein ausführliches Anamnesegespräch mit einem unserer Therapeuten, um für die Therapie relevante Information zu evaluieren. Danach wird eine gründliche Untersuchung durch den Therapeuten vorgenommen, um den aktuellen Rehabilitationsstand genauestens festlegen zu können. Darüber hinaus werden Risikofaktoren identifiziert und werden wir nach klinischen Zeichen und Symptomen fragen, die möglicherweise auf eine spezifische Rückenerkrankung hindeuten können. Diese klinischen Zeichen und Symptome nennen wir auch “Red Flags” und beinhalten u.a. die medizinische Vorgeschichte, Blasen-/Darmsymptome, motorische Schwäche oder Empfindungsstörungen im Beinbereich, Fieber und/oder nächtliche Schweißausbrüche, unerklärlicher Gewichtsverlust, etc. Sollte anhand des Anamnesegesprächs oder während der körperlichen Untersuchung der Verdacht bestehen, dass man auf eine oder mehrere Red Flags trifft, werden wir Sie an den behandelnden Arzt zurückverweisen, aber wie bereits erwähnt, ist dies nur in den wenigsten Fällen der Fall.

Es wird gemeinsam mit dem Patienten ein individuelles Anforderungsprofil erstellt, welches speziell auf die täglichen Anforderungen im Leben des Patienten abgestimmt ist. Ziel ist es, einen klar objektiv definierten IST-Standpunkt zu gestalten und mittels erster Planungen den zu erreichenden Soll-Zustand zu formulieren. Dieser Weg wird durch den Transfer der Therapie stattfinden und laufend neu motorisiert und evaluiert, um zu jedem Zeitpunkt über den aktuellen Leistungszustand des Patienten informiert zu sein.

Um diese Art der Methodik noch effizienter zu gestalten und das volle Potenzial aus der Behandlung schöpfen zu können, bieten wir ihnen optional die Möglichkeit der erweiterten Therapiezeit an. Ziel dieser Zusatzleistung ist es, unser Behandlungspotential voll auszuschöpfen, eine qualitativ hochwertige Therapie zu garantieren und damit das Therapieergebnis zu optimieren. Durch das erweiterte Konzept können unsere Therapeuten deshalb noch effizienter an dem Therapieprozess arbeiten. 

UNSER VORGEHENSWEISE BEI BANDSCHEIBENPROBLEME UND -VORFÄLLE

Die Behandlung von Bandscheibenproblematiken ist abhängig von verschiedenen Einflussfaktoren und somit gestaltet sich die Behandlung sehr vielfältig. Unser Ziel ist es, dass Sie als Patient durch die Therapie in der Lage sind, Ihre Beschwerden und Gesundheit selbständig unterstützen können und damit präventiv mitwirken in der Vermeidung von erneuten (Bandscheiben)Problemen. Im Vordergrund stehen eine erhöhte allgemeine und spezifische körperliche Aktivität, Lifestyle-Optimierung, Verhaltensänderung und Edukation. 

Insbesondere die Maßnahme der Patientenedukation mittels Erklärung und Beratung sehen wir als sehr wichtig. Denn Therapie funktioniert nur, wenn man das „Warum“ weiß. Hierfür nehmen wir uns während des Behandlungsverlaufs viel Zeit und unter anderem zu diesem Zweck haben wir diese Seite entwickelt, um sie noch besser informieren und beraten zu können.

ERHÖHTE AKTIVITÄT – ES IST AN DER ZEIT DEN SCHWAMM AUSZUDRÜCKEN. 

Da die Bandscheibe kaum Blutgefäßversorgung hat muss sie sämtliche Nährstoffe aus dem umliegenden Gewebe aufnehmen. Dies ist nur möglich durch einen stetigen Wechsel von Be- und Entlastung möglich (Schwamm-Prinzip). Dies fördern wir mit einer aktiven Therapie indem sowohl die spezifische als allgemeine Aktivität erhöht wird.

Quelle: Paradisi

Erhöhung der spezifischen Aktivität. Eine Belastung durch körperliche Aktivität ist für die Bandscheibe dringend notwendig, um seine normale Funktion und Integrität zu erreichen. Belastung sorgt dafür, dass das Eindringen der Nährstoffe gefördert und die Stoffwechselprodukte herausgedrückt werden. Mehrere Studien zeigen, dass ein Training zu einer verbesserten Anpassung der Bandscheibe führt. Beispiele hierzu sind eine größere Bandscheibenhöhe und bessere Wasserversorgung. 

Für die Erhöhung der spezifischen Aktivität werden wir während der Therapie ein gezieltes Training durchführen. Je nachdem, wo sich der Bandscheibenvorfall befindet, werden unterschiedliche Übungen durchgeführt, die das betroffene Gebiet belasten. Wichtig ist, dass während der Übung eine Kompression bzw. ein Druckaufbau in der Wirbelsäule stattfindet (der Schwamm muss ausgedruckt werden damit er sich nachher mit frischem Wasser auffüllen kann). Die ausgeführt Übungen werden alle schmerzfrei, langsam und kontrolliert durchgeführt.

Ein Übungsbeispiel bei einem Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule ist unser MAKS-Sandsack. Dieses Trainingsgerät wurde entwickelt, nachdem Michael Bol in seiner Zeit als Therapeut in Simbabwe gesehen hat, dass die Menschen dort von klein an schwere Dinge (bis zu 70 kg) über mehrere Kilometer am Kopf tragen. Trotz dieser hohen Belastung hat er in seiner Zeit als Physiotherapeut in Simbabwe nicht einmal jemanden in Behandlung mit Nacken- oder Rückenschmerzen.

Ein Übungsbeispiel bei einem Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelsäule ist die Beinpresse. Wenn man die Beinpresse im Liegen ausführt, muss man das eingestellte Gewicht auf den Schultern „tragen“. Dies führt dazu, dass ein Druckaufbau in der Wirbelsäule stattfindet, wodurch man in der Lage ist die Versorgung der Bandscheibe zu optimieren. Wichtig hierbei ist, dass es sich nur um eine kleine Bewegung handelt. Nur minimale Kniebeugung ist erforderlich, um ein Druckaufbau in der Wirbelsäule zu ermöglichen.

Quelle: Physio Meets Science

Es macht Sinn dieses Training für einen längeren Zeitraum mehrmals pro Woche bis mehrmals täglich durchzuführen. Obwohl wir in der Physiotherapie zeit- und frequenztechnisch unsere Grenzen haben, bieten wir Ihnen mehrere Möglichkeiten ein frequenteres und längeres Training zu ermöglichen.

Erhöhung der allgemeinen Aktivität. Es wurde bewiesen, dass aktive Menschen im Vergleich zu inaktiven Menschen einen positiven Effekt auf die Bandscheiben haben. Inaktive Menschen haben einen größeren Höhenverlust und eine schnellere Alterung der Bandscheiben. 

Eine Erhöhung der allgemeinen Aktivität wird erreicht mit einer täglichen Bewegung von 20 bis 40 Minuten mit einer Herzfrequenz von ungefähr 140. Dies wäre erreichbar, wenn man täglich ungefähr 10.000 Schritte schafft. Diese erhöhte allgemeine Aktivität oder 10.000 Schritte werden wir aus Zeitgründen nicht während der Therapie durchführen und wird Ihre wichtigste „Hausaufgabe“.

Als ergänzende Maßnahme zu der aktiven Therapie können bei Bedarf Techniken aus der manuellen Therapie (bekannte Beispiele hierzu sind Mobilisationen oder Manipulationen der Wirbelsäule) oder Osteopathie hinzugezogen werden. Hier sei aber erwähnt, dass es sich bei diesen Behandlungsmethoden lediglich um ergänzende Maßnahmen handelt. Meistens wird die Voraussetzung für eine aktive Therapie geschaffen. 

Verhaltensänderung & Lifestyle Optimierung

Durch ein allgemein aktives Leben und Sport können wir unsere Bandscheibengesundheit gut beeinflussen. Es gibt aber noch viele weiteren Lifestyle-Faktoren mit ähnlichen Effekten die zu berücksichtigen sind. Denn, das Thema Lifestyle beinhaltet nicht nur körperliche Aktivität. Durch ein Verhaltensänderung und Lifestyle Optimierung beeinflussen wir nicht nur die allgemeine Gesundheit, sondern auch die Regenerationsvoraussetzungen bei einem diagnostizierten Bandscheibenvorfall.

Wir betrachten Physiotherapie als eine Reiztherapie. Während der Therapie setzen wir einen bestimmten Reiz (Behandlungstechnik oder -methode), wobei wir versuchen, einen bestimmten Effekt aufzulösen. Es gibt viele Faktoren, die beeinflussen können, wie dieser Reiz verarbeitet wird. Die Chance, dass der Reiz positiv verarbeitet wird, ist bei einer gesunden, sportlichen Person selbstverständlich größer als bei einer Person, die oft Fastfood zu sich nimmt, dauerhaft unter Stress leidet und Schlafstörungen hat. Um diese Faktoren zu optimieren, haben wir mehrere Blogs und Guides geschrieben, wo Sie sich informieren können. Unsere Aufgabe ist es diese Faktoren zu identifizieren und, wenn relevant, in der Therapie zu integrieren.

Wie Sie bei den Risikofaktoren bereits gelesen haben kann unter anderem unsere Ernährung eine wichtige Rolle spielen bei der Entstehung eines Bandscheibenvorfalls. Sie fragen sich bestimmt, wie die beide miteinander in Verbindung stehen können.

Mittels unserer Ernährung haben wir einen Effekt auf die sogenannte Darmflora. Die Darmflora beschreibt eine Vielzahl von Mikroorganismen, welche den Darm besiedeln und für den Menschen überlebenswichtig sind. Durch unsere Ernährung und Lebensstil können wir unsere Darmflora sowohl positiv als auch negativ beeinflussen. Bei einer negativen Beeinflussung kann unsere Darmflora unsere Bandscheiben in zwei möglichen Wegen beeinflussen:

  • Die Bakterien wandern aus dem Darm in die Blutbahn und können somit die Bandscheibe über die (minimale) Durchblutung der Faserring erreichen. In dem Bild hier unten wird dieser Prozess schematisch erklärt.
  • Unsere Darmflora reguliert die Nahrungsaufnahme und Nährstoffverarbeitung im Darm und kann somit auch die Versorgung der Bandscheibe beeinflussen.

Quelle: Physio Meets Science

Studien zeigen, dass unsere Ernährung nicht nur beitragen kann zu einem Bandscheibenvorfall, sondern sie kann die Versorgung der Bandscheibe verändern und somit aktiv die Degeneration mit verursachen. In dem Blog hier unten beschrieben wir welche Zeichen und Symptome sich bemerkbar machen können, wenn unser Darm ungesund ist, was hierzu führen kann und wie man seine Darmflora mittels Ernährungs- und Lifestyleänderungen positiv beeinflussen kann.

LASST UNS ZUSAMMEN DAS BESTE AUS IHRER THERAPIE RAUSHOLEN

Um ein optimales Therapieergebnis zu erreichen, ist eine gegenseitige Kooperation zwischen Therapeuten und Patienten notwendig. Mit dieser Seite möchten wir Ihnen eine ausführliche Übersicht der Problematik verschaffen. Wie Sie sehen, bedeutet die Diagnose „Bandscheibenvorfall“ alles andere als das Ende der Welt und die meisten durch das Krankheitsbild verursachten Probleme lassen sich in der Regel gut beheben. Wir zeigen Ihnen den Weg und werden Sie während Ihres gesamten Therapieprozesses unterstützen. Wenn Sie sich auf unsere Kompetenz verlassen, kooperieren und Selbstverantwortung zeigen, liegt ein vielversprechendes Ergebnis vor Ihnen.

Bei diesem Blog handelt es sich um eine kostenlose Wissensvermittlung der betroffenen Krankheitsbilder. Da sich die Krankheitsbilder trotz klinischer Diagnosen häufig unterschiedlich in ihren Symptomen präsentieren können, bedarf es einer fachgerechten Abklärung. „Dadurch kann mit gezielten therapeutischen Massnahmen an der individuellen Problematik gearbeitet werden.

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